In der heutigen dynamischen Arbeitswelt befinden sich Unternehmen in einem stetigen Wandel, der nicht nur durch technologische Fortschritte, sondern auch durch Veränderungen in den Arbeitsmärkten geprägt ist. Ein bedeutender Paradigmenwechsel, der Unternehmen vor neue Herausforderungen stellt, ist der Übergang vom Arbeitgeber- zum Arbeitnehmermarkt. In diesem Blogbeitrag werfen wir einen genaueren Blick auf die Schlüsselfaktoren dieses Umbruchs und bieten Ihnen praxisorientierte Ansätze, wie Unternehmen diesen Wandel nicht nur überleben, sondern erfolgreich gestalten können.
Der Arbeitsmarkt ist in Bewegung
Die Veränderungen auf dem deutschen Arbeitsmarkt vollziehen sich langsam, aber spürbar. Die Zeiten des klassischen Arbeitgebermarktes, in denen Unternehmen die Wahl hatten und Fachkräfte sich um begehrte Positionen bemühen mussten, weicht zunehmend einem Szenario, in dem qualifizierte Mitarbeiter eine Vielzahl von beruflichen Optionen haben. Der demographische Wandel tut sein Übriges. Das Ergebnis: Zahlreiche Unternehmen suchen händeringend nach Fachkräften und gut ausgebildete Arbeitnehmer können mittlerweile wählen, welches Angebot ihnen am meisten zusagt.
Ein weiterer Indikator für den Wandel von einem Arbeitgeber- zu einem Arbeitnehmermarkt ist die Geschwindigkeit, mit der offene Stellen in Unternehmen besetzt werden. Im Jahr 2022 lag die durchschnittliche Dauer bei 93 Tagen. Zwischen den Erwartungen der Unternehmen und der Realität klaffte bereits in diesem Jahr eine gewaltige Lücke, denn die Firmen rechneten im Schnitt lediglich mit einer Besetzungsdauer von 62 Tagen. Die Differenz von 31 Tagen spricht eine deutliche Sprache. Bei Recruitern hat sich die Erkenntnis längst durchgesetzt, dass sich die Unternehmen in Deutschland mit einem Arbeitnehmermarkt konfrontiert sehen.
Ein Hauptgrund: der demografische Wandel
Wer nach Gründen für das Missverhältnis von offenen Stellen und suchenden Fachkräften sucht, stößt schnell auf ein Hauptkriterium: den demografischen Wandel. In Japan können die Auswirkungen, die eine überalterte Gesellschaft mit sich bringt, bereits beobachtet werden. Dort liegt der Anteil der Menschen über 65 Jahre bei fast 30 Prozent und der Anteil der über 80-Jährigen bei rund 10 Prozent. Diese Fachkräfte stehen dem Arbeitsmarkt nicht mehr zur Verfügung, was dazu führt, dass junge Menschen selten bis nie in die Arbeitslosigkeit rutschen.
Tendenziell wird sich diese Entwicklung auch in Deutschland bemerkbar machen. Schätzungen gehen davon aus, dass die Bevölkerung bis zum Jahr 2040 von heute 84 Millionen auf ca. 81,1 Millionen zurückgehen wird.
Nicht alle Berufsgruppen sind gleich stark betroffen
Nicht in allen Berufen wird sich der Fachkräftemangel mit gleicher Intensität bemerkbar machen. Das Bundesinstitut für Berufsbildung hat Zahlen veröffentlicht, die Unterschiede in einzelnen Branchen deutlich machen. Demnach dürften Berufsgruppen wie Klempner, Fachverkäufer im Lebensmittelhandel, Fleischer und Fachleute in der Systemgastronomie am stärksten unter dem Nachwuchsmangel zu leiden haben. In diesen Berufen konnten mehr als 40 Prozent aller Ausbildungsplätze nicht besetzt werden. Nicht nur Unternehmen, auch die Verbraucher werden die Auswirkungen zu spüren bekommen.
Arbeitnehmermarkt: So können Unternehmen gegensteuern
Der Übergang zu einem Arbeitnehmermarkt erfordert von Unternehmen eine strategische Anpassung, um im Wettbewerb um qualifizierte Fachkräfte erfolgreich zu sein. Hier sind einige Schlüsselansätze, wie Unternehmen mit einem Arbeitnehmermarkt umgehen können:
1. Attraktive Arbeitsplatzkultur schaffen
Betonen Sie eine positive und unterstützende Arbeitsumgebung, die die Mitarbeiterbindung fördert. Setzen Sie außerdem auf flexible Arbeitsmodelle, Homeoffice-Optionen und andere Maßnahmen, die die Work-Life-Balance verbessern.
2. Personalentwicklung und Weiterbildung fördern
Investieren Sie in die berufliche Weiterentwicklung Ihrer Mitarbeiter, um ihre Fähigkeiten und Qualifikationen zu stärken. Zeigen Sie zudem klare Karrierewege auf und bieten Sie Möglichkeiten zur Weiterbildung an, um die Mitarbeiterbindung zu stärken.
3. Wettbewerbsfähige Vergütung und Zusatzleistungen
Bieten Sie wettbewerbsfähige Gehälter und Zusatzleistungen an, um im Vergleich zu anderen Arbeitgebern attraktiv zu bleiben. Denken Sie beispielsweise auch über flexible Arbeitszeitregelungen, Gesundheitsleistungen und andere Anreize nach, die den Bedürfnissen der Mitarbeiter entsprechen.
4. Innovative Rekrutierungsstrategien anwenden
Nutzen Sie moderne Rekrutierungstechnologien, um aktiv nach Talenten zu suchen und potenzielle Kandidaten anzusprechen und betreiben Sie eine ansprechende Online-Präsenz, um Ihr Unternehmen als attraktiven Arbeitgeber zu präsentieren. Lassen Sie sich dabei von einer professionellen Agentur für Employer Branding und erfahrenen Digitalagentur unterstützen.
5. Feedbackkultur und Mitarbeiterbeteiligung fördern
Implementieren Sie regelmäßige Feedbackmechanismen, um die Kommunikation zwischen Führungskräften und Mitarbeitern zu verbessern. Ermutigen Sie außerdem die Mitarbeiter, aktiv an Entscheidungsprozessen teilzunehmen, um ein Gefühl der Mitbestimmung zu schaffen.
6. Vielfalt und Inklusion betonen
Schaffen Sie eine vielfältige und inklusive Arbeitsumgebung, die unterschiedliche Hintergründe und Perspektiven wertschätzt. Setzen Sie zudem klare Maßnahmen zur Förderung von Diversität und Inklusion in der Unternehmenskultur um.
7. Agile Unternehmensstrukturen implementieren
Passen Sie Unternehmensstrukturen an, um flexibler auf die Bedürfnisse der Mitarbeiter einzugehen. Ermöglichen Sie dabei besonders agile Arbeitsmethoden, um schnell auf Veränderungen reagieren zu können.
8. Employer Branding stärken
Arbeiten Sie an einem positiven Image Ihres Unternehmens als Arbeitgeber und bauen Sie sich eine nachhaltige Arbeitgebermarke auf. Nutzen Sie dafür beispielsweise soziale Medien und andere Plattformen, um Ihre Unternehmenskultur und -werte zu präsentieren.
Fazit: In der Ära des Arbeitnehmermarktes steht die erfolgreiche Positionierung von Unternehmen vor neuen Herausforderungen, die weit über traditionelle Personalmanagementstrategien hinausgehen. Das Erkennen und proaktive Gestalten dieser Veränderungen ist jedoch der Schlüssel zum langfristigen Erfolg in einem Umfeld, in dem qualifizierte Fachkräfte zunehmend die Wahl haben. Durch die Implementierung der hier vorgestellten Ansätze können Unternehmen nicht nur im Arbeitnehmermarkt bestehen, sondern auch eine positive und nachhaltige Beziehung zu ihren Mitarbeitern aufbauen.
Gern unterstützen Sie die Experten der Krüger Unternehmensberatung bei Leipzig bei der Konzeption und Umsetzung strategischer Maßnahmen im Bereich Online Marketing, Employer Branding oder Social Media Marketing, um am Arbeitnehmermarkt langfristig und erfolgreich zu bestehen.