Gründung eines Online-Shops – So gelingt der Start im E-Commerce

Zu Beginn einer Existenzgründung im E-Commerce sehen sich viele Gründer mit zahlreichen Herausforderungen konfrontiert: Ein marktfähiges Produkt ist zwar entwickelt und kann hergestellt werden, doch wie wird ein Online-Shop zum professionellen Vertrieb der Produkte aufgebaut?

Die gute Nachricht vorweg: Die Eröffnung eines Online-Shops gelingt auch Gründern, die keine Programmierkenntnisse und/oder wenig Budget besitzen. Wie Sie dabei vorgehen und welche Details Sie beachten müssen, erfahren Sie in diesem Blogbeitrag.

 

1. Die Basis: Ein tragfähiges Konzept

Ein tragfähiges Geschäftskonzept ist die Grundlage für jedes Business. Am Anfang steht eine fundierte Marktanalyse, die eine genaue Betrachtung der Wettbewerber, des Marktumfeldes und der Preisgestaltung einschließt. Arbeiten Sie zudem Alleinstellungsmerkmale Ihrer Produkte heraus und finden Sie Stärken und Schwächen des Produktportfolios. Da Ihr Businessplan das Fundament Ihrer Existenzgründung und der darauf aufbauenden Marketing- und Vertriebsaktivitäten bildet, empfiehlt sich bei der Erstellung Ihres Geschäftskonzeptes die Begleitung durch erfahrene Unternehmensberater.

 

2. Den passenden Namen zum Shop finden

Sind die strategischen und konzeptionellen Grundlagen gelegt, suchen Sie einen passenden Namen für Ihren Online-Shop. Er sollte nicht zu lang und nach Möglichkeit einprägsam sein. Gleichzeitig sollte er das Geschäftskonzept widerspiegeln und die Zielgruppe ansprechen. Eröffnen Sie beispielsweise einen Shop für Premium Hundefutter, sollte dies im Namen der Domain ersichtlich werden (z. B. www.premium-hundefutter.de). Auch die URLs sollten idealerweise Produkt- und Kategorienamen enthalten.

 

3. Kalkulation und behördliche Formalitäten des Shops klären

Jeder Betreiber eines Online-Shops benötigt Startkapital – besonders Startups. Insbesondere am Anfang einer Existenzgründung entstehen höhere Kosten, etwa für die Schaltung von Werbeanzeigen, die realistisch einkalkuliert werden müssen. Hinzu kommen laufende Kosten, darunter beispielsweise die für das Hosting, die Lagerung, die Bezahlung neuer Ware sowie für die Lohnkosten von Mitarbeitern (sofern bereits vorhanden). Da nicht zwangsläufig davon auszugehen ist, dass der Online-Shop vom ersten Tag an Gewinn abwirft, sollte die Kalkulation deshalb mit großer Sorgfalt vorgenommen werden.

Sind die finanziellen Details geklärt, müssen Sie ein Gewerbe anmelden. Zuständig ist Ihr örtliches Gewerbeamt, bei dem Sie diesen Gewerbeschein beantragen. Neben den üblichen Dokumenten wie Personalausweis müssen Sie unter Umständen ein Gesundheitszeugnis (z. B. Handel mit Lebensmitteln) oder ein polizeiliches Führungszeugnis (z. B. Handel mit Fahrzeugen) vorlegen. Sollte Ihr Unternehmen im Handelsregister eingetragen sein, muss auch ein Auszug aus dem Handelsregister beim Gewerbeamt vorgelegt werden.

 

4. Aufbau des Online-Shop ohne Programmierkenntnisse

Um einen Online-Shop zu eröffnen, benötigen Sie keine Programmierkenntnisse. Viele Anbieter haben heutzutage einen Online-Shop-Baukasten im Programm, der Ihnen bei wenig finanziellen Ressourcen die Gelegenheit gibt, das passende System zusammenzustellen. In der Startphase reicht in der Regel die Basisversion, die mit Kosten zwischen 10 und 40 Euro im Monat zu Buche schlägt. Die meisten Provider bieten ihren Kunden Komplettpakete an, bei denen das Hosting, Ihre Wunschdomain und der Webshop im Monatspreis enthalten sind.

 

Wichtig: Rechtsvorschriften einhalten

Um Abmahnungen zu vermeiden, müssen Sie als Betreiber/-in eines Online-Shops die geltenden Rechtsvorschriften einhalten. Neben dem Impressum, das ausführliche Angaben zum/zur Inhaber/-in und zum Unternehmen beinhalten muss, gilt es eine Reihe weiterer Vorschriften, die es zu beachten gilt. Dazu gehören:

 

AGB

Die Allgemeinen Geschäftsbedingungen (kurz AGB) sind zwingend vorgeschrieben. Sie informieren Ihre Seitenbesucher über sämtliche Vertragsbedingungen. Dazu gehören u.a. Lieferfristen, Zahlungsmodalitäten, Garantieleistungen, Versandbedingungen und die Datenschutzerklärung.

 

Rechte an verwendeten Inhalten

Ein Online-Shop besteht aus Produkt- und Kategoriebeschreibungen sowie aus Bildern. Stellen Sie sicher, dass Sie entweder der/die Rechteinhaber/-in an den verwendeten Inhalten sind oder bitten Sie den/die Rechteinhaber/-in um eine Nutzungserlaubnis. Im letztgenannten Fall müssen Sie die Rückmeldung unbedingt schriftlich festhalten.

 

Preiskennzeichnung

Die Preiskennzeichnung von Produkten in einem Online-Shop ist gesetzlich geregelt. Es muss der Endpreis inklusive Mehrwertsteuer und Versandkosten angegeben werden. Da Letztere oft gestaffelt sind, ist es erlaubt, die Versandkosten erst zu einem späteren Zeitpunkt während des Bestellvorganges anzuzeigen. Verkaufen Sie Produkte nach Gewicht oder Volumen, sind Sie verpflichtet, den Grundpreis anzugeben (Beispiel: 1000g = 12,99 Euro).

 

Widerrufsbelehrung

Ihre Kunden haben ein Anspruch darauf, über das Rückgaberecht aufgeklärt zu werden. Grundsätzlich gilt hierfür ein Zeitraum von mindestens 14 Tagen.

 

Zahlungsarten

Die Anzahl der verfügbaren Zahlungsarten hat großen Einfluss auf den Erfolg oder Misserfolg Ihres Online-Shops. Findet ein potenzieller Kunde nicht seine bevorzugte Zahlungsmethode, z. B. Kauf auf Rechnung oder Bezahlung via PayPal, entscheidet er sich unter Umständen für einen Mitbewerber.

 

Die gebräuchlichsten Zahlungsarten sind:

  • Rechnung
  • Kreditkarte
  • Nachnahme
  • Lastschrift
  • Sofortüberweisung
  • Vorkasse
  • PayPal

Als vertrauensbildende Maßnahme sollten Sie Ihren Webshop zudem mit einer TLS/SSL-Verschlüsselung ausstatten, die ein Höchstmaß an Sicherheit garantiert.

 

Fazit: Für die Gründung eines Online-Shops bildet ein ausgereifter Businessplan das strategische Fundament, um Produkte und Dienstleistungen, die Zielgruppe, Alleinstellungsmerkmale sowie gezielte Marketingstrategien zu definieren. Dabei sollte die Unterstützung von erfahrenen Gründungsberatern in Anspruch genommen werden, um von der meist jahrelangen Erfahrung und dem umfangreichen Fachwissen der Experten zu profitieren. Die anschließende Erstellung des Online-Shops kann dank zahlreicher Webshop-Software-Anbieter ohne Programmierkenntnisse erfolgen. Dies ist beispielsweise dann eine Möglichkeit, wenn während der Existenzgründung wenig Startkapital vorhanden ist, kann ein Baukastensystem eine sinnvolle Alternative zum professionell erstellten Online-Shop einer erfahrenen Digitalagentur sein. Hinsichtlich zahlreichen Pflichten eines Shopbetreibers sowie der Einzigartigkeit in Design und Funktionalität empfehlen wir jedoch die Umsetzung eines Shops durch eine professionelle Full Service Agentur.

Gern beraten wir Sie unsere Experten bei Leipzig persönlich und freuen sich auf Ihre Anfrage.

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