Personalbeschaffung 2.0: Wie Corona den Recruiting-Mix verändert hat

Die Corona-Krise hat nicht nur drastische Einschnitte in das Arbeitsumfeld zur Folge. Auch hinsichtlich der Recruiting-Strategie werden Unternehmen zum Umdenken gezwungen. Klassische Recruiting-Kanäle wie Karrieremessen, Anzeigen in Printmedien und Praktika verlieren an Bedeutung und weichen neuen Recruiting-Formaten.

Corona: Unternehmen und Bewerber im Krisenmodus

Der erste coronabedingte Lockdown im März 2020 hat die Arbeitswelt durcheinandergewirbelt. Langfristige Unternehmensstrategien verloren praktisch über Nacht an Bedeutung, denn jetzt galt es, den Geschäftsbetrieb kurzfristig aufrechtzuerhalten und Umsätze zu sichern. Mitarbeiter wurden in Kurzarbeit oder in das Home Office geschickt und das Recruiting rückte in der Prioritätenliste zunächst weit nach hinten.

Bewerber hingegen wurden von der veränderten Situation und den Umwälzungen am Arbeitsmarkt nahezu unvorbereitet getroffen. Zuversicht wich der Unsicherheit und die Sicherung des eigenen Arbeitsplatzes rückte in den Vordergrund. Die Wechselbereitschaft der Arbeitnehmer und mit ihr die Anzahl der Bewerber sanken rapide. Nachdem Unternehmen und Bewerber sich mit der neuen Situation arrangiert hatten, kam der Prozess des Recruitings wieder ins Rollen. Allerdings haben sich die Wege und Kanäle bei der Personalgewinnung geändert.

Neue Recruiting-Kanäle: Von Active Sourcing bis Video-Liveinterviews

Bei der Personalgewinnung waren Unternehmen schon vor der Corona-Krise kreativ. Dem Auftreten des Virus ist es geschuldet, dass einige Kanäle einen ungeahnten Aufschwung erlebten, während andere an Bedeutung eingebüßt haben.

Zu den Gewinnern im Recruiting-Mix gehören beispielsweise Video-Liveinterviews. Sie lösen Vorstellungsgespräche mit Präsenzpflicht aller beteiligten Personen ab. Selbst Bewerber mit keinem ausgeprägten Hang zu digitalen Prozessen sind durch die Corona-Maßnahmen gezwungen, sich mit diesem Bewerbungsweg auseinanderzusetzen.

Einen klaren Bedeutungszuwachs erzielt zudem das Active Sourcing. Gerade in der aktuellen Krise kann es für Unternehmen lukrativ sein, potenzielle Kandidaten für eine Stelle aktiv zu kontaktieren und sich nach dem beruflichen und persönlichen Befinden zu erkundigen. Ganz nebenbei kann auf diese Weise eine mögliche Wechselbereitschaft ausgelotet werden.

Deutlich effizienter lassen sich Rekrutierungsprozesse durch den Einsatz von Bewerbermanagementsystemen gestalten. Die zunehmende Digitalisierung in vielen Unternehmen macht es möglich, die Verwaltung zu vereinfachen und viele Prozesse zu automatisieren.

Einen regelrechten Boom haben die Corona bedingten Kontaktbeschränkungen außerdem bei Online-Assessments ausgelöst. Bewerber können mit diesen Tools einer Eignungsdiagnostik im Internet unterzogen werden, ohne dass der reale Kontakt zum Recruiter erforderlich ist.

Altbewährte Wege bei der Personalrekrutierung

Neben Kanälen, die im Recruiting-Mix stark an Bedeutung gewonnen haben, gibt es altbewährte Wege, die nach wie vor eine wichtige Rolle bei der Personalsuche spielen. Karriereseiten wie HubSpot und klassische Stellenanzeigen auf Portalen wie Indeed oder Stepstone gehören auch in der Corona-Krise zum Grundgerüst im Recruiting-Mix. Das Gleiche gilt für soziale Medien. Die Nutzung von Facebook, Twitter und Co. ist durch Corona sprunghaft angestiegen. Für Unternehmen führt in Bezug auf die Personalrekrutierung deshalb kein Weg an Social Media vorbei.

Auch Mitarbeiterempfehlungen und Netzwerke haben nicht an Bedeutung eingebüßt. In der augenblicklichen Situation ist Vertrauen gefragt und potenzielle Kandidaten setzen vermehrt auf die Meinung vertrauenswürdiger Personen in einem internen Netzwerk, wenn sie die wirtschaftliche Lage eines Unternehmens beurteilen müssen.

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