Unternehmen, die in der Lage sind, auf veränderte äußere Bedingungen schnell und flexibel zu reagieren, sind langfristig am erfolgreichsten. Die Umsetzung im Geschäftsalltag erfolgt mithilfe verschiedener Methoden. Ein praxiserprobtes Modell ist die sogenannte KAIZEN-Methode, die vom japanischen Autokonzern Toyota entwickelt wurde. In unserem aktuellen Blogbeitrag gehen wir auf die Grundprinzipien des Modells ein und erklären, wie die KAIZEN-Methode im Unternehmen umgesetzt werden kann.
KAIZEN-Methode: Schritt für Schritt zur Verbesserung
Im japanischen Begriff „KAIZEN“ verbirgt sich bereits der Kern der gleichnamigen Methode, die Arbeitsprozesse optimieren und dadurch zu mehr Effizienz bei weniger Arbeitsaufwand führen soll. „Kai“ bedeutet im Japanischen so viel wie „Veränderung“, während „Zen“ für den Begriff „zum Besseren“ steht. Zusammengeführt verbirgt sich dahinter das Prinzip der kontinuierlichen Verbesserung, die Schritt für Schritt erfolgt.
Bei der Anwendung der KAIZEN-Methode in Unternehmen wird nicht nach Hierarchie-Ebenen unterschieden. Sie basiert auf der Übereinstimmung, dass sich sämtliche Mitarbeiter/-innen den gleichen Managementgrundsätzen verpflichtet fühlen. Allen Handlungen liegt ein Mindset mit einer konkreten Zielstellung zugrunde. Das heißt: Alle Betriebsangehörigen handeln nach dem Prinzip, Veränderungsprozesse zu erkennen und Maßnahmen zur permanenten Verbesserung der innerbetrieblichen Abläufe zu ergreifen.
5 Grundprinzipien der KAIZEN-Methode
Die KAIZEN-Methode ist ein Modell zur Steigerung der Effizienz, bei dem der Fokus auf die Prozessorientierung gelegt wird. Ziel ist es, innerbetriebliche Abläufe so zu optimieren, dass der größtmögliche Umsatz bei vergleichsweise wenig Arbeitsaufwand erwirtschaftet wird. Um dieses Ziel zu erreichen, müssen alle Mitarbeiter/-innen folgende fünf Grundprinzipien umsetzen:
1. Lerne deine Kunden genau kennen: Wer die Bedürfnisse, Wünsche und Interessen seiner Kunden genau kennt, ist in der Lage, nutzerorientiert zu handeln und zu verkaufen.
2. Alle packen an: Es ist die Pflicht jedes Mitarbeiters, Werte zu schaffen und die Verschwendung von Mitteln und Ressourcen zu verhindern.
3. Volle Aufmerksamkeit am Ort des Geschehens: Am Ort des Geschehens – in diesem Fall der Arbeitsplatz im Unternehmen – fokussiert sich jede/r Mitarbeiter/-in auf ihre/seine Aufgabe und lässt keine Ablenkung zu.
4. Starke Mitarbeiter/-innen: Bei der KAIZEN-Methode stehen die Mitarbeiter/-innen im Mittelpunkt. Um jeden Einzelnen zu stärken, müssen die richtigen Teamstrukturen aufgebaut und konkrete Ziele formuliert werden.
5. Transparenz: Transparenz hilft dabei, Fehlerquellen zu identifizieren und Gegenmaßnahmen zu ergreifen. Außerdem werden Leistungen und Verbesserungen sichtbar und messbar.
Umsetzung der KAIZEN-Methode in Unternehmen
Zahlreiche japanische Unternehmen setzen die KAIZEN-Methode im Arbeitsalltag um. Auto- und Elektronikhersteller aus dem Land der aufgehenden Sonne werden seit Jahrzehnten für ihre Effizienz bewundert, da sie Überproduktion und Lagerhaltung weitestgehend vermeiden.
Möchte man das KAIZEN-Prinzip im eigenen Unternehmen umsetzen, spielen die Mitarbeiter/-innen eine tragende Rolle. Jede/r Betriebsangehörige ist dazu angehalten, konstruktive Kritik zu üben und Verbesserungsvorschläge einzubringen. Hat sich ein Verbesserungsvorschlag als praxistauglich erwiesen, wird er als Standard in die laufenden Prozesse integriert.
Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Kundenorientierung. Ob Startup oder Bestandsunternehmen: Zufriedene Kunden sind das Kapital jeden Unternehmens. Entsprechend wichtig sind ein reibungsloser Kundenservice und die Befriedigung der Kundenbedürfnisse. Dafür ist jede/r Mitarbeiter/-in verpflichtet, sein Handeln zu hinterfragen und zwar unabhängig davon, ob es sich um eine B2B- oder eine B2C-Beziehung handelt.
Last but not least sollte der Fokus des Unternehmens auf der Sicherung hoher Qualitätsstandards liegen. Sämtliche innerbetrieblichen Prozesse müssen diesem Ziel angepasst werden, ohne Ressourcen über den Bedarf hinaus zu einzusetzen.
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