Büro oder Home Office? Die Arbeitswelt teilt sich auf

Mit der sinkenden Zahl an Corona-Infektionen sinkt auch die Zahl der Home-Office-Arbeitsplätze. Ende Juni entfällt die Pflicht zum Anbieten eines Heimarbeitsplatzes. Wird damit eine Kehrtwende vollzogen oder wird das Home Office zum festen Bestandteil der neuen Arbeitswelt? Top-Manager international agierender Unternehmen sind unterschiedlicher Meinung.

Porsche: Betriebsvereinbarung für mehr Flexibilität

Porsche macht Nägel mit Köpfen und räumt den Bürokräften deutlich mehr Flexibilität ein. Laut Personalvorstand Haffner setzt das Unternehmen auf hoch motivierte Mitarbeiter. Das Home Office trägt daran einen Anteil. Am 1. Mai trat eine Betriebsvereinbarung in Kraft, wonach jeder Büromitarbeiter bis zu 12 Tage im Monat außerhalb des Betriebsgeländes arbeiten könne. Porsche verspricht sich davon Einsparungen, denn es sollen nur noch Büroarbeitsplätze für 60 Prozent aller Mitarbeiter vorgehalten werden.

Amazon: Rückkehr zum Büroarbeitsplatz

Allein in der Unternehmenszentrale in Seattle beschäftigt Amazon rund 70.000 Bürokräfte. In einer internen Mail teilte der US-Konzern seinen Mitarbeitern mit, dass angestrebt wird, so bald wie möglich zu einer „bürozentrierten Kultur als Basis zurückzukehren“. Dem Home Office erteilt Amazon damit eine klare Absage. Bis zum Herbstbeginn werden alle Büroangestellten wieder am Arbeitsplatz im Unternehmen erwartet.

Microsoft: Keine klare Linie

Zwar äußerte Microsoft-Chef Satya Nadella Bedenken an der Home-Office-Variante, doch eine klare Linie lässt das Unternehmen vermissen. Stattdessen setzt man bei dem Tech-Riesen auf eine Mischform aus Büroarbeitsplatz und Home Office. Demnach sollen Büromitarbeiter weniger als die Hälfte der Arbeit von zu Hause aus erledigen.

Allianz: Reduzierung der Büroflächen

Versicherungskonzerne wie die Allianz beschäftigen überdurchschnittlich viele Büromitarbeiter. Bereits im Juli 2020 kündigte die Konzernspitze an, die Büroflächen um ein Drittel zu reduzieren. Grundsätzlich zeigt sich die Allianz flexibel im Umgang mit dem Home Office. Eine starre Quote für Heimarbeitsplätze lehnt der Konzern ab. Eigenen Angaben zufolge sollen die Bedürfnisse der Mitarbeiter im Zentrum stehen.

Netflix: Kompromisslose Ablehnung von Home Office

Ein Unternehmen, das am meisten vom Lockdown und von den zahlreichen Daheimgebliebenen profitiert hat, lehnt das Home Office kategorisch ab. Netflix- Chef Reed Hastings betonte in einem Interview mit dem „Wall Street Jounal“, dass ihm kein einziger Vorteil der Heimarbeitsvariante einfiele.

Goldman Sachs: Kein Home Office nach Corona

Ähnlich kompromisslos wie Netflix zeigt sich die Investmentbank Goldman Sachs hinsichtlich der Home-Office-Arbeitsplätze. Der Chef des Unternehmens bezeichnete den Trend zur Heimarbeit als „Irrweg, der so schnell wie möglich korrigiert werden müsse“. Die räumliche Distanz bei der Arbeit würde einer innovativen Kultur, wie sie bei Goldman Sachs herrscht, schaden und nicht nutzen.

Deutsche Bank: Freie Wahl für die Mitarbeiter

Die Deutsche Bank überlässt die Entscheidung Home Office oder nicht weitestgehend den Mitarbeitern. Mit einer Flexibilität von bis zu 60 Prozent rechnen die Konzernchefs. Ganz uneigennützig agiert der Konzern in dieser Frage nicht. Bereits im Mai 2020 spekulierte man an höchster Stelle über den Wegfall von viel Büroraum in teuren Metropolen.

Facebook: Home Office mit Lohnabschlag

Bei Facebook sieht man die Zukunft in einer hybriden Form der Büroarbeitsplätze. Konzernchef Mark Zuckerberg rechnet damit, dass in naher Zukunft rund 50 Prozent der Belegschaft frei wählen können zwischen Home Office und Büroarbeitsplatz. Auch eine freie Standortwahl soll den Angestellten eingeräumt werden. Allerdings soll sich die Bezahlung an den örtlichen Arbeitskosten orientieren und nicht am Hochlohn-Niveau, das in Silicon Valley herrscht.

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